Der ultimative Social Media Guide 2024
Warum in Social Media Marketing investieren?
Social Media gehört längst zum Alltag und ist aus der digitalen Welt nicht mehr wegzudenken. Wo soziale Netzwerke früher vor allem zur Vernetzung dienten, spielen sie heute eine zentrale Rolle für die Positionierung von Unternehmen und die Stärkung von Markenbekanntheit.
Social Media Marketing: Der direkte Draht zum Kunden
Die Customer Journey führt über viele digitale Berührungspunkte – und Social Media ist dabei entscheidend. Die Herausforderung besteht darin, auf verschiedenen Plattformen präsent zu sein und potenzielle Kunden auf dich aufmerksam zu machen. TikTok, Instagram oder Facebook bieten dir die Möglichkeit, genau diese Touchpoints zu schaffen und dein Unternehmen im Gedächtnis der User zu verankern.
Ob über Influencer, Ads oder organische Inhalte – das Ziel ist klar: Präsenz und Relevanz zu schaffen und Bindung aufzubauen.
Das Nutzerverhalten spricht eine klare Sprache: User betreiben immer mehr Research, schauen sich die Unternehmen auf den sozialen Netzwerken an und folgen ihnen. Man muss deshalb als Unternehmen nicht nur dort auftauchen, sondern die Inhalte liefern, die für die Zielgruppe relevant sind.
Aber welche Arten von Social Media Marketing gibt es eigentlich?
Organic Social vs. Paid Social Media Marketing
Im Social Media Marketing unterscheiden wir zwischen zwei Formen: Organic Marketing und Paid Marketing. Als Unternehmen stellt sich nicht die Frage, was besser ist, sondern wie man beide Formen sinnvoll vereint, um maximalen Erfolg zu erzielen.
Was ist Organic Social Media?
Organic Social bezieht sich auf deinen organischen Social Media-Auftritt, deinen Brand Account. Dieser ist die Mitte deines Social Media-Universums und maßgeblich für den Erfolg verantwortlich. Mit dem Brand Account wollen wir eine Community von aktiven Usern aufbauen, die mit unseren Inhalten interagieren, ihre Meinung teilen und uns wichtiges Feedback geben. Organische Inhalte müssen auf die eigene Zielgruppe abgestimmt sein, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Was ist Paid Social Media?
Paid Social umfasst gesponserte Anzeigen, Influencer-Kooperationen und andere bezahlte Inhalte, um die Reichweite und die Verkaufszahlen zu steigern. Während die Neukundengewinnung im Vordergrund steht, kann Paid Social auch die Markenbekanntheit stärken und die Gewinnung neuer Mitarbeitender fördern.
Wie kombiniert man Organic und Paid Social für maximalen Erfolg?
Organische und bezahlte Social-Media-Strategien sollten idealerweise Hand in Hand gehen. Gutes organisches Marketing schafft Awareness in der wichtigen Zielgruppe, klärt User auf und macht somit den Weg für bezahlte Werbeanzeigen frei. Umso besser der organische Auftritt, desto besser funktionieren auch die Ads. Andersherum profitiert das organische Marketing auch von den Werbeanzeigen, da dadurch mehr User auf das Unternehmen aufmerksam werden.
Leitsatz: Make Content, not Ads. Die besten Ergebnisse liefern Inhalte, die nicht sofort nach Werbung aussehen.
Diese ausgewogene Strategie unterstützt eine konsistente Markenbotschaft und maximiert jeden Berührungspunkt mit potenziellen Kunden.
Social Graph vs. Interest Graph verstehen
Was ist der Social Graph?
Ein kurzer Exkurs in die Marketing-Psychologie zeigt uns, warum man heute anderen Content machen muss als noch vor ein paar Jahren. In den Anfängen von Social Media, als Facebook quasi das einzig ernstzunehmende soziale Netzwerk war, drehte sich alles um die persönlichen sozialen Kontakte.
User haben sich mit ihren Freunden, Familien und Bekannten vernetzt und täglich persönliche Inhalte gepostet. Man hat somit (fast) ausschließlich mit seinem eigenen sozialen Umfeld interagiert. Daher kommt auch der Name „Social Graph“.
Per Definition beschreibt der Social Graph das Netzwerk von Beziehungen und Verbindungen zwischen Personen und Objekten innerhalb von sozialen Netzwerken.
Einfach gesagt: Einige soziale Netzwerke waren so aufgebaut, dass sich auf deiner Startseite alles um dich und dein soziales Umfeld drehte. Die große Annahme dahinter war, dass wir Menschen uns nur für Menschen aus unserem Umfeld interessieren und somit war es „logisch“, dass die Plattformen darauf den Fokus legen.
💡 Ein Beispiel: Sagen wir, du bist Anfang 20, studierst Marketing, treibst gerne Sport und engagierst dich im Tierschutz. Da du auf Facebook jedoch auch mit ehemaligen Schulfreunden vernetzt bist, die sich eher für Gaming interessieren, bekommst du eher Gaming-Content angezeigt, den sie geliked haben, statt Inhalte zum Tierschutz.
Das ist auch die größte Kritik am Social Graph. Nur weil du mit diesen Personen vernetzt bist, heißt das noch lange nicht, dass ihr auch Gemeinsamkeiten habt. Der Social Graph deckt jedoch eher dein Umfeld ab und lässt deine wirklichen Interessen außen vor.
Der Interest Graph erklärt
Seitdem TikTok die Marketing-Welt im Sturm erobert hat, findet jedoch auf den Plattformen ein Umdenken statt. TikTok hat einen „Interest Graph“ als Grundlage ihrer Plattform genutzt. Der Interest Graph hat Social Media grundlegend verändert.
Endlich geht es nicht mehr um die Interaktion mit deinem Umfeld, sondern um deine persönlichen Interessen, Wünsche und Gedanken. Die Plattform verbindet dich also nicht nur mit Personen, die du kennst, sondern mit denen, die deine Interessen teilen.
Der TikTok-Algorithmus hat alles verändert, indem er anhand von wenigen Swipes ein aussagekräftiges Interessenprofil über jeden User erstellt und dann nur noch den Content und die User anzeigt, die zu den Interessen passen. Die Plattform lernt somit mit jedem Video mehr und mehr über den User und ermöglicht immer „bessere“ Inhalte.
Wenn wir also zurück auf unser Beispiel gehen, bedeutet das, dass du jetzt auch wirklich den Content angezeigt bekommst, der dich interessiert. In diesem Fall würdest du Creators und Inhalte zum Thema Tierschutz sehen, die dich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch interessieren.
Der Erfolg des Interest Graphs gibt TikTok jedenfalls recht. Durch den Interest Graph ist die Verweildauer auf TikTok im Vergleich zu anderen Social Media-Plattformen deutlich höher. Die User werden durch den individualisierten Content länger auf der Plattform gehalten.
Das ist auch der Grund, warum Instagram, Facebook und Co. den Interest Graph in den eigenen Plattformen implementieren. Es hält die User einfach länger auf der Plattform und das ist das oberste Ziel.
Wenn man verstanden hat, wie mächtig dieser Paradigmenwechsel ist, ergeben sich neue Chancen für die eigene Social Media-Strategie.
So entwickelst du eine erfolgreiche Social Media Strategie.
Bevor man damit beginnt, sich eine Social Media Strategie zu überlegen, sollte man den ersten wichtigen Schritt machen und sein Ego ablegen. Denn Social Media Strategien sind oft von persönlichen Wünschen und Idealen geplagt. Es muss in die Köpfe der Verantwortlichen, dass wir die Inhalte nicht für uns machen, sondern für unsere Zielgruppe.
Hier sind einige Leitfragen, die helfen können:
- Wer ist unsere Zielgruppe?
- Auf welchen Plattformen ist unsere Zielgruppe aktiv?
- Welche Art von Content spricht unsere Zielgruppe an?
- Was möchten wir mit unserem Content erreichen?
Social Media Inhalte, die bei deiner Zielgruppe funktionieren
Die Zielgruppe verstehen
Bevor das erste Video gedreht oder der erste Beitrag designt wird, müssen wir uns erstmal intensiv und lange mit unserer Zielgruppe beschäftigen. Nur wenn wir die Bedürfnisse, Wünsche, Ambitionen und Probleme verstehen, können wir Inhalte erstellen, die mit den Usern räsonieren.
Um hier fundierte Aussagen zu treffen, empfiehlt es sich, ordentlich Research zu betreiben. Wenn du bereits Kunden hast, die auch deine idealen Social Media-Follower sein könnten, solltest du mit ihnen sprechen und dir so ein besseres Bild über ihr Social Media-Verhalten machen.
- Welchen Accounts folgen sie?
- Welche Videos finden sie interessant?
- Worüber lachen sie?
- Worüber regen sie sich auf?
All diese Sachen (und noch vieles mehr) geben uns wichtige Informationen, die essenziell für unsere Strategie sind. Wir müssen die Menschen, die wir erreichen wollen, gut verstehen. Anders geht es nicht.
Den passenden organischen Content entwickeln
Wir haben das Ego beiseite geschoben und uns lange mit unserer Zielgruppe beschäftigt. Das Fundament ist also bereits da. Jetzt geht es darum, den richtigen organischen Content für die eigene Strategie zu definieren.
❗️Kurzer Disclaimer: Obwohl wir uns im unternehmerischen Kontext befinden, ist es ratsam, Menschen vor die Kamera zu stellen. Keiner will langweiligen Corporate Content sehen. Menschen folgen Menschen, auch wenn diese Menschen ein Unternehmen repräsentieren.
Der richtige Content ist einfach gesagt der Content, der meine Zielgruppe unterhält, ihre Bedürfnisse befriedigt oder ihnen Wissen vermittelt. Auf Basis der Zielgruppenrecherche haben wir die Möglichkeit, Inhalte zu erstellen, die wirklich gut ankommen.
💡 Ein Beispiel: Wenn dein Unternehmen Finanzdienstleistungen verkauft und deine Zielgruppe durch fehlende finanzielle Bildung Angst davor hat, diese Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, wäre es sinnvoll, snackable Finanzwissen-Content zu erstellen. Dadurch nimmst du ihnen die Angst, gibst wichtige Informationen weiter und positionierst dein Unternehmen gleichzeitig als sympathischen Anbieter in der undurchsichtigen Finanzwelt.
Um organisch Erfolg zu haben, ist es wichtig, die richtige Content-Art zu wählen. In der aktuellen Zeit ist es ein Muss, Video-Content (TikToks / Reels / Shorts) zu erstellen. Wer nicht auf Video-First setzt, wird organisch keinen Blumentopf gewinnen. Daher ist es entscheidend, gute Videoinhalte zu erschaffen, die unterhalten, authentisch sind und einen Wiedererkennungswert haben.
Die Followerzahl ist mittlerweile zweitrangig. Wir kämpfen mit jedem Inhalt gegen andere Creator um die Gunst des Algorithmus. Entweder wir machen hervorragenden Content oder wir kaufen uns die Reichweite.
Bezahlte Werbeanzeigen effektiv nutzen
Neben einer guten organischen Content-Strategie sollten auch die bezahlten Inhalte der richtigen Strategie folgen. Wenn das Ziel ist, mit den bezahlten Werbeanzeigen Umsatz zu erzielen, müssen die Ads maximal verkaufsfördernd gestaltet werden.
Hier sollte man sich jedoch wieder den Satz „make content, not ads“ ins Gedächtnis rufen. Auch wenn wir etwas verkaufen wollen, müssen unsere Inhalte Probleme oder Bedürfnisse unserer Zielgruppe lösen. Die ausführliche Recherche kommt auch hier wieder zum Tragen.
Nun gilt es, Inhalte zu erstellen, die sich genau auf diese Probleme beziehen und diese lösen. Hier gibt es unzählige verschiedene Ansätze, die man wählen kann. Deshalb kommt man bei diesem Thema nicht um viel Testing herum.
Es gibt aber nicht nur die Möglichkeit, mit Werbeanzeigen Produkte zu verkaufen. Man kann diese auch nutzen, um den organischen Content zu verstärken und funktionierende Inhalte mehr relevanten Nutzern anzuzeigen. Dazu wählt man zum Beispiel Beiträge aus, die organisch schon hohe Engagement-Rates hatten, da diese bereits von der Zielgruppe validiert wurden.
Das Social Media Advertising hat verschiedene Facetten und sollte immer ein fester Bestandteil einer ganzheitlichen Social Media-Strategie sein.
Die richtigen Social Media Plattformen wählen
Mittlerweile gibt es viele Social Media-Kanäle mit ähnlichen Funktionen. Da stellt sich häufig die Frage, auf welche Plattform man setzen sollte. Hier hilft uns unsere Zielgruppenrecherche weiter. Man sollte immer die Plattform wählen, auf der die Zielgruppe am aktivsten ist.
Hier einmal die gängigen Plattformen im Überblick:
- TikTok
- Snapchat
- YouTube
🔎 Pro Tipp: Social Media Marketing ist sehr ressourcenintensiv. Es ergibt also Sinn, sich erstmal auf eine Plattform zu fokussieren, diese zu meistern und dann erst weitere Plattformen zu bespielen.
Jeder Kanal hat seine Eigenheiten und bringt somit auch andere Herausforderungen mit sich. Facebook und Instagram (gehören durch META zusammen) sind die größten Plattformen und ermöglichen es, quasi jede Person und jede Zielgruppe (vor allem durch Ads) zu erreichen.
TikTok ist in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Plattformen überhaupt geworden. Durch den starken Algorithmus und die hohe Verweildauer auf der Plattform ist sie für Unternehmen eine große Chance auf ordentlich Reichweite.
Snapchat ist etwas in Vergessenheit geraten, genießt aber bei der Gen Alpha große Beliebtheit und bietet sowohl organisch als auch paid gute Vermarktungsmöglichkeiten.
LinkedIn ist das größte Business-Social-Network und ist vor allem im B2B-Kontext die wichtigste Plattform. Hier ist der Corporate Content zweitrangig, da es dort eher um das Thema Corporate Influencer geht.
Pinterest ist bei Frauen sehr beliebt und befasst sich viel mit Themen rund um DIY, Beauty, Inneneinrichtung, Reisen, Familie, Deko, Kunst und Kleidung.
YouTube ist per Definition kein klassisches soziales Netzwerk, da es eher eine Video-On-Demand-Plattform ist. Jedoch entwickelt sich YouTube durch YouTube Shorts auch immer mehr in Richtung TikTok und Instagram.
Social Media Inhalte Analysieren
Marketing ohne datenbasierte Entscheidung ist grob fahrlässig. Auch wenn viele Unternehmen kein zahlengetriebenes Marketing machen, sollte man sich daran kein Vorbild nehmen. Jedes Video, jeder Beitrag und jede Story geben uns wertvolle Erkenntnisse zum Verhalten unserer Community.
Diese Insights ermöglichen es uns, unsere Inhalte konstant zu verbessern – egal ob organisch oder bezahlt. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache, die es zu lernen gilt.
Die wichtigste Social Media KPIs im Überblick
Organische KPI’s
- Engagement-Rate: Wie hoch ist die durchschnittliche Engagement-Rate je Inhalt?
- Growth-Rate: Wie ist die monatliche Account-Wachstums-Rate?
- View-Through-Rate: Wie viel % der Personen, schauen sich das Video bis zum Ende an?
- Hook-Rate: Wie viele der Personen, denen dein Video angezeigt wird, bleiben länger als 3 Sekunden dabei?
- Rewatch-Rate: Wie viele Personen, die das Video geschaut haben, schauen es sich nochmal an?
- Comment-Ratio: Wie viele Kommentare erhalten wir im Verhältnis zu den aufrufen?
Paid KPI’s
- Hook-Rate: Wie viele der Personen, denen dein Video angezeigt wird, bleiben länger als 3 Sekunden dabei?
- View-Through-Rate: Wie viel % der Personen, schauen sich das Video bis zum Ende an?
- Individuell ausgehende Click-Through-Rate: Wie viele individuelle Personen klicken auf deine Ad?
- Cost per Click: Was kostet dich ein Klick auf deine Werbeanzeige?
- ROAS (Return on Ad Spend): Welchen Umsatz erzielst du im Verhältnis zu den Werbeausgaben für eine bestimmte Anzeige? (Mittlerweile jedoch sehr ungenau, daher besser auf die MER schauen)
- MER (Marketing Efficiency Ratio): Wie steht dein gesamter Marketingaufwand zum erzielten Gesamtumsatz deines Unternehmens?
- CAC (Customer Acquisition Cost): Welche Kosten entstehen dir, um einen Kunden zu gewinnen?
Social Media Marketing ist ein Marathon
In diesem Beitrag haben wir uns damit beschäftigt, wie effektives Social Media Marketing – sowohl organisch als auch über bezahlte Anzeigen – deine Marke langfristig stärken kann. Um die gesamte Customer Journey abzudecken, ist es wichtig, Social Media als integrierte Strategie zu begreifen. Organic und Paid Marketing bedienen dabei nicht nur unterschiedliche Phasen im Funnel, sondern entfalten ihre volle Kraft vor allem in Kombination und verstärken sich gegenseitig.
Es braucht jedoch Geduld: Social Media-Erfolge kommen selten über Nacht. Wie bei einem Marathon ist ein langer Atem gefragt, um nachhaltige Ziele zu erreichen. Durch gezieltes Community-Management – etwa das Analysieren von Kommentaren, um Ideen für Ads zu finden – und das Einbinden authentischer Inhalte, wie z.B. Influencer-Content, kannst du deine Strategie gezielt verfeinern und deine Reichweite maximieren.
Mit unserem Social Media Guide 2024 und der passenden Unterstützung steht deinem erfolgreichen Auftritt nichts im Weg. Viel Erfolg beim Umsetzen!
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